Die Seelen der Kinder
»Es gibt nichts Ungerechteres, als die gleiche Behandlung von Ungleichen.«
Paul F. Brandwein
In dieser Fortbildung geht es um die Einzigartigkeit der Kinder. Es geht um deren Seelenfrieden und was Sie als Pädagog*in dafür tun können.
Klar ist, Kinder sind verschieden. Gleichzeitig gibt es ähnliche Typen von Kindern, das wissen Sie aus Ihrem Alltag, oder? Die Typisierung von Menschen ist ein interdisziplinäres Thema. Es gibt die klassische Lehre der Temperamente, moderne psychologische Dimensionen wie die Big Five, Bindungsanalysen, Verhaltensmerkmale wie Hochsensibilität oder soziokulturelle Kategorien – all diese Ansätze haben zum Ziel, menschliches Verhalten besser zu verstehen und es einzuordnen.
Für die pädagogische Praxis und den Umgang mit jungen Menschen bedeutet dies, dass kein starres Modell angewendet wird, sondern vielmehr eine Sensibilität für die individuelle Vielfalt und Komplexität jedes Kindes entwickelt werden muss. Nur dann kann eine echte, respektvolle und hilfreiche Begegnung auf Augenhöhe stattfinden.
So benötigen temperamentvolle Kinder viel einfühlsame Unterstützung, um ihre Emotionen zu regulieren, während zurückhaltende Kinder mehr Raum und Zeit brauchen, um sich zu entfalten. Nachdenkliche und melancholische Kinder profitieren von kreativen Ausdrucksmöglichkeiten und von Pädagog*innen, die ihre Tiefgründigkeit schätzen. Energiereiche und aktive Kinder profitieren von dynamischen Lernumgebungen, die ihre Tatkraft kanalisieren, während widerständige Kinder durch Herausforderungen und Bestätigung gefördert werden sollten. Empathische Kinder lieben Schutz und Anleitung, um ihre Feinfühligkeit gesund zu nutzen.
Jede dieser Persönlichkeitsausprägungen bringt besondere Stärken mit sich, aber auch Herausforderungen, die es zu berücksichtigen gilt. Das Ziel einer kindgerechten und friedvollen Pädagogik ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der jedes Kind seine individuellen Talente entfalten kann, während gleichzeitig Unterstützung bei der Bewältigung von Schwächen angeboten wird.
Am zweiten Tag der Fortbildung sprechen wir über die Diagnose von Kindertypen, die aus einer Kombination aus Beobachtung, Fragebögen, psychologischen Tests und kreativen Verfahren besteht, um ein umfassendes Bild der individuellen Persönlichkeit und emotionalen Welt des Kindes zu erhalten. Diagnostik ist nicht nur nützlich, um Verhaltensauffälligkeiten oder besondere Bedürfnisse zu erkennen und zu benennen, sondern auch, um das Potenzial eines Kindes zu fördern. Die Vielfalt der verfügbaren Diagnosemöglichkeiten erlaubt es Pädagog*innen, maßgeschneiderte Ansätze für jedes Kind zu entwickeln.
Indem Sie auf die emotionalen, kognitiven und sozialen Bedürfnisse jedes Kindes eingehen, können Sie nachhaltige Lern- und Entwicklungsprozesse fördern.
Zielgruppe
Pädagogische Fach- und Ergänzungskräfte, Quereinsteiger*innen, Pädagog*innen in Ausbildung, Assistenzkräfte
Referentin
Dr. Anke Elisabeth Ballmann
Termin
28. und 29. Oktober 2025 von 9 bis 16 Uhr
Veranstaltungsort
Die Fortbildung wird hybrid angeboten – das bedeutet, Sie haben die Wahl, ob Sie ins Lernmeer-Oberbayern kommen oder online teilnehmen.
Investition
€ 740,00 inkl. MwSt.